Digitaler Wandel: Softwarearchitektur als Erfolgsfaktor.
Der digitale Wandel ist ein Prozess mit einer nie dagewesenen Dynamik. Und wir schwimmen mittendrin. Viele von Ihnen sind zu diesem Zeitpunkt unsicher wie diese neue Prozesse unsere Arbeitswelt verändern werden. Wir sind agil wie nie und trotzdem selten schnell genug. Fast täglich werden neue Bereiche unserer Lebens- und Arbeitswelt digitalisiert, entstehen neue Strategien und Konzepte, um den Wandel weiter nutzen- und gewinnbringend voranzutreiben. Die Nachfrage nach innovativen Softwarelösungen wächst inflationär. Gleichzeitig schaffen neue Technologien und Methoden ein ganz anderes Verständnis dafür, was Software ist, wie Software entsteht und funktioniert.
Die Monolithen vergangener Tage werden abgetragen und in kleine, unabhängige Pakete zerlegt. Das ermöglicht den Aufstieg in die neue Champions League, eine neue Prozessumgebung von Microservices, Continuous Delivery, DevOps, Cloud & Co. Die Fragmentierung von Software ist zum Erfolgsmodell geworden. Umso entscheidender ist die Architektur als ordnendes Prinzip und Qualitätsgarant für das Gesamtkonstrukt. Genau das ist unser Thema:
The Architecture Gathering rückt die Softwarearchitektur als Erfolgsfaktor in den Mittelpunkt.
Im Konzert von Digitalisierung und digitaler Transformation sind Softwarearchitekten Komponist und Dirigent zugleich. Sie geben den Takt vor für die einzusetzenden Technologien, Tools und Methoden. Sie priorisieren offene Themen und führen die relevanten Entscheidungen herbei. Sie komponieren die Struktur der Software aus den Anforderungen, arrangieren die laufenden Veränderungen, gewährleisten Qualität und Kompatibilität der Services. Je komplexer Software heute wird, desto größer werden Wert und Stellenwert der Architektur.
Weil der Weg hin zu agiler Organisation und innovativer Methodik sich nicht mit PowerPoint-Charts bewältigen lässt, standen bei The Architecture Gathering 2018 praktische Beispiele im Vordergrund. In über 20 Fachvorträgen wurde aufgezeigt, was, wie und warum die Softwarearchitektur erfolgreich macht.
Vielen Dank für die gewohnt anregenden Diskussionen im Anschluss und auf ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern, Freunden und Partnern im nächsten Jahr.
Wir würden uns freuen, Sie 2019 wieder bei The Architecture Gathering begrüßen zu dürfen.
Auch bei der nächsten Konferenz stehen wieder die gemeinsamen Diskussionen und das persönliche Kennenlernen von neuen Teilnehmern sowie der Austausch mit Partnern und Kollegen im Mittelpunkt.
unser sorgfältig für Sie zusammengestelltes Programm
Carola Lilienthal
Wie in jeder Großstadt leiden auch in Hamburg die Autofahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger unter Baustellen und Staus. Besonders ärgern wir uns, wenn erst die Fahrbahndecke erneuert wird und dann einen Monat später die Straße oder der Fußweg erneut aufgerissen wird, um Stromleitungen oder Rohre zu erneuern. Muss das sein? In Hamburg wird das Baustellen- und Verkehrsmanagement gerade über Unternehmensgrenzen hinweg digitalisiert, um zwischen allen Beteiligten eine agile Abstimmungsprozess zu ermöglichen. Dieser Vortrag fasst zusammen, welche Erfahrungen man auf organisatorischer, architektonischer und menschlicher Ebene bei dieser Unternehmens-übergreifenden Digitalisierung machen kann.
Cosima Laube
Mindfulness is well-known for reducing stress but how does it fit with agile and lean thinking in a fast-paced high-tech world? It does very well as it supports developing authentic human beings who know when to lead and when to follow even in complex environments. It helps to grow responsible, resilient and courageous individuals who contribute to a 'whole' by delivering value in a sustainable manner. In this session we will first look into language, identity and awareness and how these rather basic 'human things' are relevant for modern leaders like e.g. software architects. I will guide you with the help of a validated psychological model how to identify and strengthen your leadership abilities. Together we make connections to where you are right now and which techniques you can take right away to integrate mindfulness directly in your (professional) life to actually take the next step towards your best possible selv(es).
Stefan Tilkov
Keine Präsentation über moderne Architekturen ohne „Conways Law“: Der Zusammenhang zwischen Organisationsstruktur und Architektur ist mittlerweile fast ein Allgemeinplatz. Aber was machen wir aus dieser profunden und doch gleichzeitig trivialen Erkenntnis? Mit diesem Vortrag werden wir versuchen, gemeinsam einen Blick auf Herausforderungen, Patterns und Antipatterns von Architekturarbeit in der Praxis zu werfen – und daraus möglichst konkrete Empfehlungen für die tägliche Arbeit abzuleiten.
Hansrudi Ruoss
Die Allianz befindet sich mitten in einer großen, global ausgerichteten digitalen Transformation. Gestartet unter der Überschrift EAM 1.0 wurde zunächst die Standardisierung und Governance für eine SOA basierte Architektur fokussiert. Mit der Digitalisierung ist nun eine weitere Neuausrichtung des EAM erforderlich. Der Vortrag erläutert, wie die Allianz dies umsetzt und stellt in diesem Zusammenhang das neue EAM 2.0 der Allianz vor. Wichtige Eckpunkte der Transformation wie agile Softwareentwicklung in Co-Locations, Fokussierung auf die Kundenzentrierung und die Entwicklung von globalen Software Lösungen werden beispielhaft erläutert und diskutiert.
Ali Akbarian
Wenn es Ihnen an IT-Know-How (Hard Skills) fehlt, sind Sie sofort Aufmerksam und aktiv. Wie Aufmerksam sind Sie bei fehlenden Soziale Kompetenzen (Soft Skills)? Aktives Beobachten, bewusste Priorisierung und gezieltes Handeln sind die Schlüssel für die erfolgreichen Begegnungen mit anderen Menschen aus Ihrem Team und bei Ihren Kunden. Herzlich Willkommen zu einer gemeinsame Begegnung, um einige Möglichkeiten dafür zu erfahren.
Dr. Stefan Hofer
Sie wollen einen Monolithen modularisieren? Fachliche Silos einreißen? Den richtigen Zuschnitt für Microservices finden? Oder setzen Sie Domain-Driven Design ein und sind auf der Suche nach Bounded Contexts? Es gibt viele Gründe, warum sich Architekten mit fachlichen Schnitten beschäftigen. Ein guter Schnitt ist schwer zu finden und schlechte Schnitte bringen große Probleme mit sich. Modellierung und Heuristiken helfen, dieses schwierige Thema anzugehen. In diesem Vortrag stelle ich mit Domain Storytelling eine Modellierungstechnik vor, die Ihren Werkzeugkasten für fachliche Schnitte ergänzt. Wir werden Domain Storytelling gemeinsam ausprobieren und ich berichte aus Praxisprojekten.
Mischa Soujon
Die Session zeigt wie aus Ideen von Kunden im Industry Lab mit den Möglichkeiten von IoT und IBM Watson Services Prototypen werden. Dazu sind natürlich auch Ergebnisse aus den Bereichen Automotive, Government, Insurance und Electronics zusehen und auszuprobieren. Eine Gedanken-Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine fordert die Gehirnaktivitäten und lässt überraschende Möglichkeiten erkennbar werden.
Carola Lilienthal
Wie in jeder Großstadt leiden auch in Hamburg die Autofahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger unter Baustellen und Staus. Besonders ärgern wir uns, wenn erst die Fahrbahndecke erneuert wird und dann einen Monat später die Straße oder der Fußweg erneut aufgerissen wird, um Stromleitungen oder Rohre zu erneuern. Muss das sein? In Hamburg wird das Baustellen- und Verkehrsmanagement gerade über Unternehmensgrenzen hinweg digitalisiert, um zwischen allen Beteiligten eine agile Abstimmungsprozess zu ermöglichen. Dieser Vortrag fasst zusammen, welche Erfahrungen man auf organisatorischer, architektonischer und menschlicher Ebene bei dieser Unternehmens-übergreifenden Digitalisierung machen kann.
Hermann Woock
Zum Betreiben von µServices benötigt das Projekt eine geeignete Infrastruktur. Diese schreckt viele Architekten oder Teams unnötig von der Entscheidung für eine µService-Architektur ab. Der Talk zeigt im Überblick die Möglichkeiten, die Spring mit seiner Cloud Lösung inzwischen bietet, um diese Infrastruktur für µServices bereitzustellen. Er hilft zum einen Architekten, die mit dieser Technologie arbeiten, um deren Einsatz zu ergänzen oder zu optimieren. Zum andern dient er als Anregung für Architekten, die mit anderen Technologien arbeiten, sich auf die Suche nach Tools zu machen, die ähnliche Lösungen bieten, oder die hilfreichen Features selber zu entwickeln. Der Talk soll Lust auf µServices machen, indem er präsentiert, in wie weit der Architekt durch Wahl der geeigneten Infrastruktur-Komponenten diese für den Entwickler so weit in den Hintergrund drängen kann, dass er diese kaum bemerkt und sich im Sinne von DDD voll auf die Umsetzung der Business-Logik konzentrieren kann. Das Motto ist DX, Developer Experience.
Alexander Heusingfeld
Im Laufe der letzten Jahre ist eine Umbruch durch unsere Märkte gegangen, der oft mit dem Buzzword "Digitale Transformation" beschrieben wird. In diesem Vortrag möchte ich dieses Thema aus der Sicht eines Software Architekten beleuchten. Wir werden uns anschauen was diese “Disruption" ausmacht und welche Beispiele heute schon unseren Alltag bestimmen. Netflix und die Videotheken sind nur eines der Beispiele. Wir schauen uns an, was eigentlich digitale Produkte sind, und wie es diese Produkte schaffen, dass wir unseren Alltag ändern, uns dessen aber selbst kaum bewusst sind? Und was meinen die Leute eigentlich, wenn sie sagen "Das digitale Zeitalter hat eine neue Währung: Die Aufmerksamkeit" und was bedeutet das für mich. Ich werde erzählen, worauf wir als Software Architekten achten sollten, wenn wir unsere Produkte und Softwaresysteme fit machen wollen für das digitale Zeitalter.
Daniel Rosowski
Microservices sind in aller Munde, aber die Enterprise IT sitzt meist noch auf ihrem Monolithen fest. Und zu Recht, denn Microservices sind mit Sicherheit nicht die nächste Evolutionsstufe des Monolithen. Self-Contained-Systems (SCS) beschreiben einen Architekturstil, bei dem ein Monolith in mehrere, in sich geschlossene Systeme aufgeteilt wird, um der Komplexität Herr zu werden. SCS befinden sich sozusagen zwischen dem Monolithen als das eine Extrem und den Microservices als das andere. In diesem Vortrag möchte ich kurz allgemein auf den Architekturstil eingehen und eine Abgrenzung zu Microservices und dem Monolithen wagen. Daraufhin werde ich auf die praktischen Herausforderungen, die bei der Zerlegung des Monolithen auftreten, eingehen. Es gibt einige lessons learnt die ich gerne anhand von praktischen Beispielen zeigen möchte, wie z.B., dass erhöhte Komplexität als Zwischenschritt für die Zerlegung in Kauf genommen werden muss. Am Ende werde ich noch die organisatorischen Auswirkungen beleuchten, die eine Zerlegung eines großen Systems mit sich bringen, wie z.B. die Teambildung und die Projektorganisation.
Alexander Hofmann
Nach den großen Software-Monolithen der letzten 20 Jahre schlug das Pendel vor zwei Jahren ins andere Extrem: Mit Microservices konzipierten wir Software-Architekten kleine autonome Einheiten, die unsere Probleme bei Wartbarkeit und Betrieb der Software lösen sollten. Heute wissen wir: Microservices haben viele Vorteile, bringen jedoch eine andere Komplexität mit sich. Bei zu feingranularem Schnitt der Services verlagern wir einen großen Teil der Fachlichkeit in die Kommunikation; Erweiterungen, Refactorings, Fehlersuche, Betrieb werden plötzlich aufwendiger – und wir landen ebenfalls in einer – nun verteilten - Wartungshölle. Unser Fazit aus drei Jahren Bau und Betrieb von Microservices lautet deswegen: Schneide deine Microservices nicht zu klein. Nutze hexagonale Architekturen und baue in größere Microservices fachliche Sollbruchstellen ein. Löse eine Funktion anhand dieser Bruchstellen heraus, wenn der Microservice zu groß wird – und erst dann! Im Vortrag zeige ich, wie wir Sollbruchstellen konzeptionieren und umsetzen. Ich erläutere unsere Referenzarchitektur und zeige konkrete Code-Beispiele aus zwei Kundenprojekten.
Holger Tiemeyer
Eines der elementaren Aspekte einer jeden Architektur ist eine treffende Modellierung des Domänenmodells, also desjenigen Abbildes fachlicher Ausprägungen, das im System durch die Ablauflogik verändert und persistiert wird. Sofern die fachlichen Anforderungen komplexe Beziehungstypen u.a. über mehrere Hierarchiestufen eines Modells hinweg definieren, kann das Entwicklungsteam bei einer gewünschten Abbildung auf relationale Strukturen vor enorme Herausforderungen gestellt werden. Graphenbasierte Datenhaltungen fokussieren auf die Lösung dieser Herausforderung: Die Abbildung komplexer Beziehungen und Beziehungstypen auf ein effektiv verwaltetes Datenmodell. Die Sicht auf eine Problemlösungsdomäne anhand der Beziehungen der abzubildenden fachlichen Entitäten kann dabei zu sehr intuitiven und effizienten Lösungen führen. In diesem Vortrag sollen die Aspekte einer graphenorientierten Datenmodellierung und -abbildung anhand eines umgesetzten Projektbeispiels mit Spring Data Neo4j erläutert werden.
Mischa Soujon
Die Session zeigt wie aus Ideen von Kunden im Industry Lab mit den Möglichkeiten von IoT und IBM Watson Services Prototypen werden. Dazu sind natürlich auch Ergebnisse aus den Bereichen Automotive, Government, Insurance und Electronics zusehen und auszuprobieren. Eine Gedanken-Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine fordert die Gehirnaktivitäten und lässt überraschende Möglichkeiten erkennbar werden.
Andreas Rausch
Agile Entwicklungsansätze haben sich in den letzten Jahren in der Praxis etabliert und gefestigt. Ganze im Sinne von „Welcome the Change“ ist damit verbunden die grundsätzliche Einstellung, dass Änderungen willkommen sind und jederzeit aufgegriffen werden sollten. Andererseits hat die Bedeutung von Software-Architekturen als wesentlicher Erfolgsfaktor von Projekten enorm zugenommen. Eine Software-Architektur als „Framework for Change“ legt dabei flexible aber auch stabilere Bereiche in einem System fest. Die mit der Software-Architektur verbundene Stabilität und Standardisierung im Projekt steht auf den ersten Blick im Widerspruch zur Änderungskultur von agilen Projekten. In dem Vortrag soll dieser potentielle Wiederspruch erörtert und Lösungsansätze aufgezeigt werden.
Uwe Friedrichsen
So, here we are: Microservices, and everything they bring with them, like Spring Cloud, Kubernetes, Docker, ELK, you name it. We learnt and worked hard to master all of it. And now, finally, we feel prepared for the next years to come. Hmm, but what about post-industrial markets? Not your turf! Digitization? So what! Dissolving market boundaries? You couldn't care less! And yet those and other non-IT topics may question your laboriously acquired skills very soon. In this session we will first examine, how those non-IT topics create new forces on software engineering. Based on that we will try to understand the drivers of future IT solutions and how that is going to affect your work - including unraveling the mysteries behind hypes like cloud-native, serverless, APIs, platforms and more. Finally, we will derive what you as a software engineer can do to sustain or even increase your market value in a shifting market, based on a well-balanced combination of new and timeless skills. After the session, besides getting an idea how looking outside-the-box can help you making better decisions inside-the-box you will have a much better idea how to stay ahead of the curve.
Dr. Michael Sperber, Nicole Rauch
Was ist funktionale Software-Architektur? Im Vergleich zu OO-Architektur setzt funktionale Software-Architektur (FSA) auf unveränderliche Daten, algebraische Abstraktionen und eingebettete domänenspezifische Sprachen. Das Resultat sind flexible und robuste Architekturen, die gegenüber OO weniger komplex sind und weniger versteckte Abhängigkeiten mit sich bringen. Anders als bei OO-Architekturen sind FP-Architekturen unmittelbar in Code umgesetzt: Architekturmuster werden generisch implementiert und als Libraries ausgeliefert. FP-Prinzipien tauchen meist im Zusammenhang mit speziellen FP-Sprachen auf, sind aber allgemeingültig und damit auch (mit Einschränkungen) auf die Entwicklung in Nicht-FP-Sprachen übertragbar. Funktionale Programmierung war lange ein Nischenthema, drängt aber zunehmend in den Mainstream. Entsprechend bereiten wir gerade zusammen mit dem iSAQB ein Modul für den "Advanced Level" der CPS-Ausbildung vor. Auf dieses wollen wir im Vortrag neugierig machen.
Ralf Ernst, Ulrich Gerkmann-Bartels
In den letzten Jahren hat sich das IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit wie viele andere auf den Weg gemacht Ihre IT-Projekte durch die Einführung von agilen Vorgehensweisen schneller, risikoärmer und kundenzentrierter umzusetzen. Begleiten Sie die Vortragenden in einer gemeinsamen Reise entlang eines überdimensionierten User Journey - Plakates zur „Softwareentwicklung in der BA“. Auf der Reise lernen Sie unsere Sichtweisen und Vorgehensweise an den wichtigsten Stationen aus der Perspektive der Softwarearchitektur in einem Gesamtbild auf dem Weg zum Kunde kennen. Dabei wird unter anderem von folgenden Ereignissen auf dem Weg berichtet: Die Abkehr und Neuausrichtung von Architekturmustern und -vorgaben, Der Umgang und Vorgehensweise mit Architekturentscheidungen, Nutzung von neuen Technologie und Softwarearchitekturen und Ihre Wirkung auf die Organisation, Herausforderungen und Abstimmung zwischen agilen Projekten und klassischen Linieneinheiten, Durchführung von motivierenden Maßnahmen. Untermalt wird die Reise mit einzelnen Bildern zum zurückgelegten Weg aus dem Alltag eines erfolgreichen Online-Projektes.
Matthias Naab, Ulrich Keil
Digitaler Wandel ist in aller Munde und doch oft ein abstrakter Begriff. Wir erläutern die Rolle der Architektur an einem ganz konkreten und realen Beispiel: dem Startup Caruso Dataplace, das einen B2B-Datenmarktplatz für Telematikdaten aus Fahrzeugen und weitere Daten rund um Fahrzeuge aufbaut und ein digitales Ökosystem aus Datenanbietern und –konsumenten ins Leben rief. Das offene Ökosystem umfasst z.B. Fahrzeughersteller, Teilehersteller, Werkstätten, Zulieferer, Logistiker, Versicherungen, Teilehändler und Dienstleistern. Wir berichten von der Arbeit der Architekten im Spannungsfeld von Geschäftsmodellen, Technologien und Recht eines entstehenden Ökosystems. Wir teilen Erfahrungen und Erkenntnisse darüber, was Architekturarbeit bei der Initiierung von digitalen Ökosystemen und Plattformen besonders herausfordernd macht und wie wir zentrale Aspekte gelöst haben. Kernherausforderungen sind z.B. Offenheit bei gleichzeitiger Sicherheit und Vertrauen sowie hohe Attraktivität für Partner bei gleichzeitig einfachem Eintritt ins Ökosystem.
Mario-Leander Reimer
Jahrzehnte lang haben wir mehr oder weniger erfolgreich monolithische Enterprise Applikationen gebaut. Leider können diese Systeme und deren Betriebsmodelle den hohen Anforderungen moderner Geschäftsmodelle nur noch schwer genügen. Kurze Release-Zyklen, Antifragilität und Hyperscale scheinen unerreichbar zu sein. Was also tun? Muss man diese Systeme alle neu bauen? Das ist sicherlich kein besonders ökonomischer und sinnvoller Weg. Dieser Vortrag zeigt mögliche Wege der Cloud-nativen Evolution von Bestandssystemen und berichtet aus der Praxis.
Andreas Rausch
Agile Entwicklungsansätze haben sich in den letzten Jahren in der Praxis etabliert und gefestigt. Ganze im Sinne von „Welcome the Change“ ist damit verbunden die grundsätzliche Einstellung, dass Änderungen willkommen sind und jederzeit aufgegriffen werden sollten. Andererseits hat die Bedeutung von Software-Architekturen als wesentlicher Erfolgsfaktor von Projekten enorm zugenommen. Eine Software-Architektur als „Framework for Change“ legt dabei flexible aber auch stabilere Bereiche in einem System fest. Die mit der Software-Architektur verbundene Stabilität und Standardisierung im Projekt steht auf den ersten Blick im Widerspruch zur Änderungskultur von agilen Projekten. In dem Vortrag soll dieser potentielle Wiederspruch erörtert und Lösungsansätze aufgezeigt werden.
Stefan Toth
Damit größere Systeme oder Systemlandschaften über einen längeren Zeitraum hohe Qualität ausstrahlen, sind sowohl technische als auch fachliche Änderungen unausweichlich. Je kleinteiliger und stetiger wir uns um Innovation kümmern können, desto besser können wir in einem immer dynamischerem Umfeld überleben. Evolutionäre Architekturansätze können hier helfen und etablieren sich immer mehr als der neue Standard, das neue Normal. Diese Session zeigt welche Faktoren Softwarearchitektur heutzutage erfolgreich machen. Ich stelle den Zyklus evolutionärer Architekturentwicklung vor: Von Lernfenstern mit Experimenten und erlaubten Abweichungen vom „Standard“, über weich definierte Regeln und geförderte Innovation bis hin zur eingeschränkten Anwendbarkeit von überholten Konzepten. Dabei spielen aktuelle Konzepte wie Anti-Zähigkeit und Fitness-Functions eine zentrale Rolle. Beispiele aus realen Entwicklungsvorhaben verdeutlichen die Konzepte.
Jan Guntowski, Daniel Hübner
Bei idealo haben wir in einem Zeitraum von über 15 Jahren eine Preisvergleichsplattform geschaffen. Aus dem Startup wurde ein schnell wachsendes Unternehmen, mehr Teams, mehr Entwickler, mehr Fachlichkeit. Die monolitischen Systeme, die im Hintergrund ihre Arbeit verrichteten, waren nicht mehr in der Lage, den äusseren Faktoren gerecht zu werden: Es musste etwas passieren. Zum Jahreswechsel 2016/17 wurde die Entwicklungs- und Produktabteilung reorganisiert, nun geschnitten nach Fachlichkeit statt Systemen. Die neuen Teams sollten selbständig und handlungsfähig sein. Der Vortrag beleuchtet aus Sicht eines Team und einer Fachlichkeit die Probleme, Lösungen und Herausforderungen, die eine solche Transformation auf technischer Ebene mit sich bringt. Auf den Punkt gebracht: Was passiert, wenn Conway's Law greift und wie gestaltet sich ein Weg in eine schöne neue reaktive Welt?
Marcus Klüsener
Blockchain, die Erfindung hinter Bitcoin ist ein Beispiel für eine "revolutionäre" Softwarearchitektur. Sie bietet die Grundlage für neue, innovative und potenziell gewinnbringende Anwendungen und schickt sich an, zahlreiche Geschäftsmodelle zu verändern. Der Erfolg von Blockchain basiert auf ihrer Softwarearchitektur, die zu dem Zweck eine digitale Währung zu entwickeln, bewährte Bausteine zu einem neuen System komponiert. In diesem Vortrag werden anhand eines konkreten Anwendungsfalls diese Bausteine, ihre Beziehung untereinander und die Auswirkung der Komposition auf den soziokulturellen Kontext analysiert und bewertet.
Jeannette Wernicke
Dass die Reduzierung technischer Schulden ein wichtiger Faktor in langlebigen Softwarearchitekturen ist, hat sich in der Softwareentwicklung mittlerweile herumgesprochen. Häufig bestehen die technischen Schulden in Legacy Systemen jedoch aus einer Vielzahl kleinerer oder größerer Problembereiche. Wie entscheidet man dann, welche dieser Baustelle die wichtigste ist oder die dringendste? Sind Architektur-Anpassungen notwendig? Wie können diese diskutiert, kommuniziert und bewertet werden? Welche Auswirkungen haben geplante Änderungen? Gibt es Tools die Analyse unterstützen können? Diese Fragen werden am Beispiel eines Rentenversorgungssystems, das seit 10 Jahren im Einsatz ist, diskutiert und mögliche Vorgehensweisen zur Verbesserung vorgestellt.
Michael Mahlberg
Todays ever changing world – or VUCA-world as analysts like to call this combination of Volatile, Uncertain, Changing and Ambiguous circumstances we live in – calls for more changes to existing systems than ever before. Especially since the ongoing trend of 'digitalization' spreading to all kinds of businesses. Alas, almost any system, that has grown long enough to seriously earn its living also has grown some unpleasant aspects. Of course the antidote is well known: we “just” have to refactor mercilessly and apply clean coding while following all the architectural paradigms applicable and appropriate for the given context. Most of the time that is not how the systems have evolved. Thus we have to improve running systems torn between the need for new functionality from the business, the need for fewer bugs from the users and the developers’ need for more maintainable systems. This conundrum inspired aim42, an open source approach for architecture improvement. Consisting of a pattern catalogue and process guidance it offers practical advice for this challenging area. aim42’s iterative model takes analysis, evaluation, and improvements into account and enables discussions on a higher level of abstraction than purely technical approaches. Combining this approach with process control techniques from the Kanban method architectural improvements can be performed as an integral part of evolving the product. A definitive improvement compared to the firefighting mode we encounter all to often. This talk presents an overview of the key aspects of the aim42 approach and the techniques from the Kanban method that can be employed to handle these seemingly “intangible” tasks according to business and technical priorities.
zusätzliche Veranstaltungen
André Christ
Many blog articles and presentations suggest that Microservices cure all pains of Software Architecture. This talk will share good and bad experiences and lessons learned of a transition from a classical LAMP-stack to a distributed services architecture. While growing from a 4-person startup to a scale-up with 50 people, LeanIX started that transition early on. Only six years after founding, LeanIX has replaced all of its codebase for its single product.
Mitglied der Geschäftsleitung WPS - Workplace Solutions GmbH. Buchautorin.
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